Trendwende in den USA – Liberale Städte gehen härter gegen Obdachlose vor
Die Welt
Durch die Corona-Pandemie hat sich die Lage von wohnungslosen Menschen in den USA zugespitzt. Überwältigt von immer neuen Camps im öffentlichen Raum, rücken viele Kommunen nun von der Politik der Toleranz ab. Hilfsorganisationen sind entsetzt.
Zeltstädte säumen die Gehwege, Behelfsunterkünfte grenzen an viel befahrene Straßen, und vor Ladeneingängen liegen Schlafsäcke: Die Obdachlosen-Krise in Portland ist nicht zu übersehen. „Es wäre idiotisch zu sagen, dass sich die Lage in den vergangenen fünf Jahren verbessert hat“, sagte Ted Wheeler, Bürgermeister der größten Stadt im US-Bundesstaat Oregon, kürzlich.
Seit Beginn der Corona-Pandemie waren wohnungslose Menschen in den USA weitgehend sich selbst überlassen worden. Viele Städte stellten auf Rat der Gesundheitsbehörden ihre Arbeit in Obdachlosen-Camps ein. Daraufhin geriet die Situation vielerorts außer Kontrolle, die extreme Armut verlagerte sich großflächig in die Innenstädte. Frustrierte Anwohner riefen zum Handeln auf.