Trauer um Günther Uecker: Einer der größten deutschen Nachkriegskünstler ist tot
ProSieben
Mit handelsüblichen Nägeln schrieb Günther ein neues Kapitel Kunstgeschichte. Nun starb der international bekannte Objekt- und ZERO-Künstler.
Der Nagelkünstler Günther Uecker, einer der wichtigsten deutschen Nachkriegskünstler, ist tot. Uecker starb am frühen Dienstagabend (10. Juni) im Alter von 95 Jahren, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Umfeld der Familie erfuhr. Demnach war er die vergangenen Tage in der Düsseldorfer Uniklinik. Der Wegbereiter der heute hoch gehandelten ZERO-Kunst hatte den Zimmermannsnagel in die Kunst eingeführt und weltbekannte großformatige Nagelreliefs geschaffen, die in vielen Museen und politischen Machtzentralen hängen. Der am 13. März 1930 in Wendorf geborene und auf der Halbinsel Wustrow aufgewachsene Mecklenburger lebte seit Mitte der 1950er Jahre in Düsseldorf. Die Stadt am Rhein blieb bis zu Ueckers Tod das Zentrum seines Schaffens. Uecker beschlug Leinwände, aber auch Objekte wie Stühle, Klaviere oder Nähmaschinen mit Nägeln. Für ihn waren die Nagelfelder immer auch tagebuchähnliche Seelenlandschaften, die er "Empfindungswerte aus der Zeit" nannte.
