
TransnetBW-Chef warnt vor zu schnellem Netzausbau
n-tv
Die Energiewende kostet viel Geld. Eine zeitliche Streckung der Netzausbauziele könnte Geld sparen, meint ein Strommanager.
Stuttgart (dpa/lsw) - Der Chef des Übertragungsnetzbetreibers TransnetBW, Werner Götz, verlangt von der neuen Bundesregierung einen Wandel in der Energiepolitik. "Wenn wir die Ausbaugeschwindigkeit in der Energiewende drosseln, würde sich das entlastend auf die Preise auswirken", sagte der Strommanager der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Samstag).
Zugleich warnte er: "Aktuell strapazieren wir die Lieferketten zu stark. Fast alle Komponenten sind teurer geworden, egal ob Transformatoren oder Konverter." Die extrem hohe Nachfrage führe teils fast zu einer Verdopplung der üblichen Preise am Markt. "Wären wir etwas geduldiger und würden Netzausbauziele zeitlich strecken, könnten wir die Energiewende zu deutlich günstigeren Preisen umsetzen", sagte der 63-Jährige.
Götz regte an: "Wir sollten eine Debatte darüber führen, ob wir an den aktuellen Ausbauzielen bei den erneuerbaren Energien festhalten." Hier ließe sich ein Betrag im zweistelligen Milliarden-Euro-Bereich einsparen. Die Dimensionierung des Energiesystems müsse sich am Strombedarf ausrichten. Dieser steige laut Studien weniger stark als ursprünglich erwartet.

In Deutschland läuft seit einiger Zeit die Diskussion über eine von Kiew geforderte Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern. Der frühere Kanzler Scholz lehnte dies ab, der amtierende Kanzler Merz schließt es nicht aus. Nun erteilt Verteidigungsminister Pistorius Hoffnungen in Kiew eine deutliche Absage.