Tragödie an Touristenmagnet in Brasilien
DW
Eine herabstürzende Felswand hat im Südosten von Brasilien zahlreiche Touristen auf einem See unter sich begraben. Es gibt Todesopfer und noch etliche Vermisste.
"Wir erleben in unserem Bundesstaat heute eine Tragödie, ausgelöst von den schweren Regenfällen, durch die sich eine Felswand am Furnas-See in Capitólio löste", schrieb der Gouverneur von Minas Gerais, Romeu Zema, auf Twitter.
Auf dramatischen Videoaufnahmen, die in Online-Netzwerken geteilt wurden, ist der Moment zu sehen, in dem tonnenschwere Gesteinsbrocken auf Touristen-Boote fallen. Passagiere auf anderen Booten gerieten in Panik. Weitere Videos zeigen, wie Menschen kurz vor dem Unglück andere vor herunterfallenden Steinen warnen und die Insassen der Boote auffordern, sich von der Felswand zu entfernen.
Nach jüngsten Angaben der Behörden kamen mindestens sechs Personen ums Leben, mehr als 30 wurden verletzt. Die Zahl der Vermissten wurde mit 20 angegeben. Sie sei auf Grundlage "von Zeugenaussagen, Tourismusveranstaltern und Angehörigen" geschätzt worden, teilte die Feuerwehr mit, die mit einer Tauchereinheit vor Ort ist. Auch die brasilianische Marine beteiligt sich an der Rettungsaktion. Die Suche nach Vermissten sollte aus Sicherheitsgründen in der Nacht (Ortszeit) unterbrochen werden.
Das Unglück dürfte durch die intensiven Regenfälle, die in den vergangenen Tagen im Südosten Brasiliens niedergegangen waren, zumindest begünstigt worden sein. Eine Untersuchung soll die genaue Ursache des Felssturzes klären.
Der Furnas-See, rund 300 Kilometer Luftlinie nördlich der Millionen-Metropole São Paulo gelegen, gilt wegen seines grün leuchtenden Wassers als Touristenmagnet. Er ist auch als "Meer von Minas" bekannt.