
Tour de France schikaniert die Sprinter - mit drastischen Folgen?
n-tv
Für die Sprinter wird die Tour de France immer unattraktiver, auch das Finale auf den Champs Élysées gehört nicht mehr ihnen allein. Erik Zabels und Mark Cavendishs Erben fristen ein Schattendasein. Gehen sie der Rundfahrt bald womöglich gänzlich von der Stange?
Phil Bauhaus quälte sich mit einer Dreiviertelstunde Verspätung hinter Tadej Pogacar den Col de la Loze hinauf, kämpfte in den Alpen wie ein Löwe ums sportliche Überleben. Wie schon am Ventoux, wie schon in den Pyrenäen. Typisches Sprinterschicksal eben. Nur: Diesmal wartet am Ende der Qualen für die schnellsten Leute der Tour de France kein großer Showdown: Nach "Märtyrerbergen" in Serie steht am Sonntag der dreimalige Montmartre dem klassischen Massenspurt auf den Champs Élysées im Weg.
Die Sprinter spielen bei der Frankreich-Rundfahrt eine stets kleiner werdende Rolle. "Die Schere geht immer weiter auseinander", sagt Bauhaus, derzeit der beste deutsche Spurter und Dritter der dritten Etappe. Und Radprofis wie Bauhaus stellen sich mittlerweile die Sinnfrage: Was sollen sie noch bei einer Tour, deren Streckenführung sie zunehmend als Schikane empfinden müssen.
