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Tories küren Kandidaten für Johnson-Nachfolge

Tories küren Kandidaten für Johnson-Nachfolge

DW
Wednesday, July 20, 2022 04:33:50 PM UTC

Im Rennen um die Nachfolge von Premier Johnson hat die konservative Fraktion die Finalisten gewählt. Rishi Sinak oder Liz Trus, darüber müssen die Mitglieder der britischen Tories nun in einer Stichwahl entscheiden.

Die beiden Politiker bekamen bei der Abstimmung in der konservativen Parlamentsfraktion die meisten Stimmen. Für den früheren Finanzminister Rishi Sunak votierten 137 Abgeordnete, für Außenministerin Liz Truss 113. Handelsstaatsekretärin Penny Mordaunt, die als dritte verbliebene Bewerberin noch im Rennen war, bekam 105 Stimmen.

Bereits vor der letzten Abstimmungsrunde um die Nachfolge von Premier Boris Johnson als Partei- und Regierungschef galt Sunak als gesetzt. Er hatte in allen Ausscheidungswahlgängen bisher stets die meisten Stimmen erhalten. Allerdings ist der 42-Jährige, der auch die Mitte der Partei anspricht, intern umstritten. Vor allem der rechtskonservative Flügel um Truss wirft Sunak vor, für die größten Steuererhöhungen der vergangenen Jahrzehnte verantwortlich zu sein.

Außenministerin Truss war bei den vorangegangenen Abstimmungen in der Tory-Fraktion stets auf Platz drei gelandet. Als einzige verbliebene Vertreterin des rechten Flügels konnte die 46-jährige aber offenbar viele Abgeordnete überzeugen, die bisher für die ebenfalls rechtskonservative Ex-Staatssekretärin Kemi Badenoch gestimmt hatten. Badenoch war am Dienstag ausgeschieden. Zwischenzeitlich hatten elf Frauen und Männer aus der Tory-Fraktion Interesse bekundet, Johnson als Parteichef nachzufolgen.

Die endgültige Entscheidung liegt nun bei den etwa 200.000 Mitgliedern der Tories. Nach dem 21. Juli sollen sie per Briefwahl einen der beiden Bewerber zum neuen Vorsitzenden küren. Das Ergebnis wird am 5. September bekanntgegeben. Der Nachfolger Johnsons als Vorsitzender der Partei zieht automatisch auch als Premierminister in den Regierungssitz in der Downing Street ein, da die Tories die größte Partei im Unterhaus sind, so sieht es die britische Regelung vor.

Johnson war vor zwei Wochen nach zahlreichen Verfehlungen unter massivem Druck aus seiner Fraktion und dem Kabinett vom Amt des Parteichefs zurückgetreten. Endgültig zu Fall gebracht hatte ihn die Affäre um einen Fraktionskollegen, der im betrunkenen Zustand zwei Männer begrapscht hatte. Anders als er zunächst behauptete, wusste Johnson von früheren Vorwürfen gegen den Mann, bevor er ihn in eine wichtige Position hob. Doch das war nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Der Premier hatte zuvor schon Skandal an Skandal gereiht. Trotzdem will er bis zum Abschluss des Auswahlverfahrens im September im Amt bleiben.

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