
Thüringer Cannabis-Clubs spüren Gegenwind bei Behörden
n-tv
In Jena geht es um zwei Meter, andernorts gibt es Clinch mit den Bauämtern. Der Kontakt mit Behörden verläuft für Thüringer Cannabis-Vereine nicht immer erfreulich.
Erfurt (dpa/th) - Thüringer Cannabis-Clubs kämpfen nach eigenen Angaben gegen Widerstände und Unklarheiten bei Behörden. Er wisse von mindestens drei Vereinen, die sich zurückgezogen hätten, weil sich etwa Bauämter quergestellt hätten, sagte Friedemann Söffing von der Vernetzungsgruppe der Cannabisvereine in Thüringen. "Es gibt kommunalen Gegenwind." Konkrete Orte wollte er nicht nennen.
Der Cannabis-Club in Jena etwa bangt aktuell um seine geplante Abgabestelle im Zentrum. Der Grund: zwei Spielgeräte in 198 oder 201 Metern Entfernung - je nach Auslegung. Vorgeschrieben ist ein Abstand von mindestens 200 Metern. Aktuell streite sich der Verein mit dem Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLLR) um diesen Abstand, sagte ein Sprecher des Clubs. Die Frage sei: Misst man nun ab der Hausmauer oder ab der Haustür?
Ein Sprecher des Amts verwies auf die gesetzlichen Vorschriften. Noch gebe es keine Entscheidung zu dem Antrag des Vereins. Gestritten wird auch darum, ob es sich bei den beiden Geräten wirklich um einen Spielplatz im Sinne des Gesetzes handelt - ja, sagt das Amt. Nein, sagt der Club. Inzwischen sei ein Anwalt eingeschaltet, sagte der Sprecher des Jenaer Vereins.
