Terroristen in Burkina Faso "ausgeschaltet"
DW
Frankreich meldet einen erfolgreichen Anti-Terror-Einsatz in dem westafrikanischen Land - gemeinsam mit jener Armee, die sich kurz darauf an die Macht putschte.
Kurz vor dem Staatsstreich in Burkina Faso haben einheimische und französische Truppen laut eigenen Angaben fast 60 Terroristen "ausgeschaltet". Das französische Militär teilte mit, bei vier Vorfällen zwischen dem 16. und 23. Januar seien insgesamt "fast 60 Terroristen neutralisiert" worden. Die Wortwahl ließ offen, ob die Kämpfer getötet oder gefangen genommen wurden. Bei Luftangriffen seien außerdem Motorräder und mit Waffen beladene Pickups zerstört worden.
Die gemeinsamen Militärschläge erfolgten demnach, bevor am 24. Januar eine Militärjunta in dem westafrikanischen Land die Macht übernahm. Anschließend hatte deren Chef, Oberstleutnant Paul-Henri Sandaogo Damiba, die internationale Gemeinschaft um Unterstützung gebeten.
In ihrer Erklärung vom Sonntag - also sechs Tage nach dem Putsch - versprach die französische Armee, ihren "Kampf gegen die Terroristen in Abstimmung mit unseren Partnern, den burkinischen Streitkräften", fortzusetzen. Diese hätten die Einsätze mit einem "sehr positiven Ergebnis" angeführt. Inzwischen seien einheimische Soldaten in der Lage, in "Transit- und Zufluchtsgebiete" der Dschihadisten zurückzukehren, in denen sie "seit langem nicht mehr operiert haben".
Am Montag vor einer Woche hatte das Militär in Burkina Faso den Präsidenten Roch Marc Christian Kaboré festgenommen, die Regierung abgesetzt und das Parlament aufgelöst. Die Putschisten versprachen eine "Rückkehr zur verfassungsgemäßen Ordnung" innerhalb einer "angemessenen Zeit".
Die Afrikanische Union (AU) suspendierte Burkina Faso wegen des Militärcoups. Die Mitwirkung des Landes bei allen Aktivitäten der AU werde so lange ausgesetzt, bis die verfassungsgemäße Ordnung wiederhergestellt sei, heißt es in einer Mitteilung. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte den Putsch verurteilt und Kaborés Freilassung verlangt. Zugleich erklärte er, der Kampf gegen den islamistischen Terror in der Region "sollte Priorität haben".