Teilnehmer, Themen, Kosten: Alles zum G7-Gipfel in Hiroshima
Frankfurter Rundschau
Im symbolträchtigen Hiroshima findet dieses Jahr der G7-Gipfel statt. Alle Informationen zum Treffen der hochrangigen Politiker in Japan.
Hiroshima - Bereits zum 49. Mal treffen sich die Führungspersönlichkeiten der sieben führenden demokratischen Industrienationen und die Spitzenvertreter der Europäischen Union zu einem informellen Gipfeltreffen. Beim jährlichen G7-Gipfel tauschen sich die einflussreichsten Politiker der westlichen Hemisphäre über Angelegenheiten der Wirtschafts- und Weltpolitik aus und stimmen ihre Standpunkte zu globalen politischen und wirtschaftlichen Fragen ab.
Aufgrund der diesjährigen G7-Präsidentschaft Japans wird das Treffen in der Stadt Hiroshima stattfinden. Vom 19. bis zum 21. Mai werden die aktuellen Herausforderungen diskutiert, mit denen die westliche Wertegemeinschaft konfrontiert ist. Es hat Symbolkraft, dass das Treffen in Hiroshima stattfindet, einer Stadt, die im Jahr 1945 durch eine Atombombe zerstört wurde. Japan, als Gastgeber, will so ein deutliches politisches Signal gegen den Einsatz von Atomwaffen setzen, obwohl Frankreich, Großbritannien und die USA zu den G7-Staaten gehören, die solche Waffen besitzen.
Diese Geste zielt hauptsächlich auf das aggressive Streben nach Macht seitens Russlands ab. Seit dem völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin mehrfach indirekt oder direkt mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Die Gefahr einer nuklearen Eskalation ist derzeit so groß wie seit vielen Jahrzehnten nicht mehr. Dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida liegt es offenbar besonders am Herzen, den russischen Machthaber in Bezug auf Atomwaffen zur Zurückhaltung aufzufordern. Er ist in Hiroshima aufgewachsen und vertritt dort seinen Wahlkreis.
Dieses Gipfeltreffen der globalen Spitzenpolitik wird sich in jedem Fall durch seinen Austragungsort von früheren Treffen dieser Art abheben. Während beim G7-Gipfel im letzten Jahr auf Schloss Elmau Bilder von Spitzenpolitikern vor einer idyllischen Bergkulisse im Fokus der Berichterstattung standen, werden es dieses Jahr Bilder von Staats- und Regierungschefs sein, die den Atombombendom, das Friedensdenkmal von Hiroshima, besichtigen.
Die G7, auch bekannt als „Gruppe der Sieben“, setzt sich neben dem diesjährigen Gastgeber Japan aus den USA, Kanada, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien zusammen. Ursprünglich waren dies die sieben führenden Industrienationen der Welt, allerdings haben China und Indien inzwischen Italien und Kanada in Bezug auf wirtschaftliche Stärke überholt. Weil die wirtschaftliche Kraft nicht mehr das Hauptverbindungsmerkmal ist, rücken die gemeinsamen demokratischen Werte zunehmend in den Vordergrund. Die Europäische Union ist als überstaatliche Organisation ebenfalls Mitglied der G7 und nimmt als Beobachterin an den Treffen teil.