
Tausende Staudämme verschieben Pole der Erde
n-tv
Eine neue Studie zeigt, dass der Bau tausender Staudämme in den vergangenen 200 Jahren die geografischen Pole der Erde verschoben hat. Laut dem Forscherteam droht deshalb zwar keine neue Eiszeit - allerdings könnte es Folgen für den Anstieg des Meeresspiegels haben.
Nicht nur das Klima und der Meeresspiegel werden durch das Tun des Menschen beeinflusst - offenbar werden auch die Pole verschoben. Zu diesem Ergebnis kommt ein Forscherteam aus den USA in einer aktuellen Studie. Demnach hat der Mensch in den letzten zwei Jahrhunderten so viel Wasser in Staudämmen gespeichert, dass sich die Pole der Erde leicht von der Rotationsachse des Planeten weg bewegt haben.
Wie kann das funktionieren? Die äußerste feste Schicht der Erde schwimmt förmlich auf zähflüssigem geschmolzenem Gestein. Sie kann sich daher relativ zum darunter liegenden Magma bewegen. Immer wenn sich die Masse auf der Oberfläche des Planeten neu verteilt, beispielsweise wenn Eisschilde wachsen oder schrumpfen, gerät diese äußerste Gesteinsschicht ins Ungleichgewicht und bewegt sich. Die geografischen Pole passieren dann andere Stellen auf der Oberfläche als zuvor, ein Prozess, der als echte Polwanderung bezeichnet wird.
