
Tausende plündern UN-Lagerhäuser im Gazastreifen
n-tv
Schon vor dem Hamas-Angriff auf Israel war die Lage im Gazastreifen schlecht, doch nun fürchtet die dort ansässige UN-Hilfsorganisation den Zusammenbruch der "zivilen Ordnung". Das Konvois-System aus Ägypten sei "zum Scheitern verurteilt", heißt es. In Lagerhäusern kommt es bereits zu Plünderungen.
Im Gazastreifen sind dem UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA zufolge Tausende Menschen in Lager- und Verteilhäuser für Hilfsgüter eingebrochen. Im zentralen und südlichen Gazastreifen hätten sie dabei Weizenmehl und andere Dinge wie Hygiene-Artikel mitgenommen, teilte UNRWA mit. In einem der Häuser sind Hilfsgüter gelagert, die mit humanitären Konvois aus Ägypten in den Gazastreifen gelangen.
"Dies ist ein besorgniserregendes Zeichen, dass die zivile Ordnung nach drei Wochen Krieg und einer festen Belagerung Gazas langsam zusammenbricht. Die Menschen haben Angst, sind frustriert und verzweifelt", erklärte Thomas White, UNRWA-Leiter im Gazastreifen. Die Güter auf Märkten würden knapp und die aus Ägypten kommende Hilfe sei nicht genug. Die Bedürfnisse der Menschen seien enorm - "wenn auch nur für das einfache Überleben".
Die Versorgungslage im Gazastreifen war schon vor Kriegsbeginn sehr schlecht und hat sich durch die laufenden Kämpfe noch verschlimmert. Große Ströme der durch Israels Angriffe vertriebenen Menschen würden den Druck auf Gemeinden im Süden des Gazastreifens noch erhöhen, sagte White. Einige Familien hätten bis zu 50 Verwandte in einem Haushalt aufgenommen.
