Türkei bestellt zehn Botschafter ein
Die Welt
Das türkische Außenministerium hat Diplomaten aus zehn Ländern vorgeladen – darunter Deutschland, die USA und Frankreich. Der Grund: Die Staaten haben in einer Erklärung die Freilassung eines Menschenrechtsaktivisten gefordert.
Das türkische Außenministerium hat die Botschafter von Deutschland und neun weiteren Ländern wegen einer Erklärung vorgeladen, in der die sofortige Freilassung des Menschenrechtsaktivisten Osman Kavala gefordert wird. „Botschafter, die der Justiz in einem laufenden Verfahren eine Empfehlung und einen Vorschlag machen, sind inakzeptabel“, schrieb Innenminister Süleyman Soylu auf Twitter. Die Forderung werfe einen Schatten auf das Verständnis der diplomatischen Vertreter von Recht und Demokratie. Zu den einbestellten Botschaftern zählen neben Diplomaten aus Deutschland, den Vereinigten Staaten und Frankreich auch die Auslandsvertreter von Kanada, Dänemark, die Niederlande, Norwegen, Schweden, Finnland und Neuseeland, wie die staatliche Agentur Anadolu berichtete.
„Die anhaltenden Verzögerungen in Kavalas Prozess, einschließlich der Zusammenlegung verschiedener Fälle und der Schaffung neuer Anschuldigungen nach einem Freispruch, werfen einen Schatten auf die Achtung der Demokratie, der Rechtsstaatlichkeit und der Transparenz im türkischen Justizsystem“, hatten die Botschaften zuvor erklärt. Sie forderten eine gerechte und schnelle Lösung.