
Swisscom will Vodafone-Tochter in Italien
n-tv
Das britische Telekommunikationsuntermehmen Vodafone strafft seine Geschäftsbereiche. Nachdem es mit einem französischen Konkurrenten nicht gepasst hat, könnte die Italien-Tochter den die Swisscom gehen. Der Deal macht einem Analysten zufolge für die Schweizer Sinn, ist aber nicht zwingend erforderlich.
Der Schweizer Telekomkonzern Swisscom will sein Geschäft in Italien mit einem milliardenschweren Zukauf spürbar ausbauen. Der Schweizer Marktführer will für die italienische Tochter des britischen Mobilfunkkonzerns Vodafone acht Milliarden Euro in bar auf den Tisch legen. Die genauen Bedingungen des Deals müssten noch ausgehandelt werden und es sei noch offen, ob es tatsächlich zu einer Transaktion kommen werde, erklärte das staatlich kontrollierte Unternehmen. Vodafone Italia solle dann mit der italienischen Swisscom-Tochter Fastweb zusammengelegt werden.
Die Transaktion wäre ein wichtiger Schritt, um das Ziel einer langfristigen Wertsteigerung in Italien zu erreichen, erklärte Swisscom. Der Konzern erwartet, dass der Zusammenschluss zu einem höheren Unternehmenswert und Cashflow führen und sich positiv auf die Dividendenpolitik auswirken werde. Aktuell ist Swisscom an der Börse rund 26 Milliarden Franken wert.
An der Börse sorgte die Nachricht nicht für großes Aufsehen. Die Swisscom-Aktien gaben in Zürich um 0,6 Prozent nach, während die Vodafone-Anteile in London um 1,6 Prozent anzogen. Analysten sehen für Swisscom einerseits erhebliches Potenzial für Kostensynergien, verweisen aber auch auf Risiken. "Diese Bündelung der Aktivitäten hat wegen der Synergien eine stringente finanzielle und strategische Logik" erklärte Marco Esterman von der Luzerner Kantonalbank. "Allerdings ist Italien einer der wettbewerbsintensivsten europäischen Märkte. Eigentlich bräuchte Swisscom die Aktivitäten von Vodafone nicht, um in dem Markt erfolgreich zu sein."
