
Supermodel als FIFA-Botschafterin sorgt für Entsetzen
n-tv
Adriana Lima ist eine Model-Ikone - und neuerdings Botschafterin des Fußball-Weltverbands. Während FIFA-Boss Gianni Infantino die Ernennung lobpreist, erntet seine Organisation scharfe Kritik. Die Auswahl des Models sende die falsche Botschaft an Spielerinnen und Fans.
Was haben der Luxusunterwäsche-Hersteller "Victoria Secret's" und die FIFA miteinander zu tun? Normalerweise nichts. Auch Verbindungen zwischen Models und dem Fußball-Weltverband sind nicht sonderlich geläufig. Von daher ist die Kritik an der jüngsten Ernennung des Verbands für einen Posten groß. Denn das brasilianische Supermodel Adriana Lima ist die erste globale Fan-Botschafterin der FIFA.
"Ernsthaft, FIFA, ist das die Botschafterin für Fan-Engagement, die wir brauchen, wenn die (Frauen-WM, Anm.d.Red.) näher rückt?", twitterte Moya Dodd, die an der Kampagne ihres Heimatlandes Australien für die Ausrichtung der WM beteiligt ist. Diese Entscheidung, gerade im Jahr der Frauen-Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland, sei "unbegreiflich" und sende eine falsche Botschaft an Spielerinnen und Fans, so das frühere Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees. Die langjährige Fürsprecherin für den Fußball der Frauen postete zu ihrem Ärger ein Glamour-Foto von Limas Twitter-Account.
"Das öffentliche Erscheinungsbild des Models passt überhaupt nicht zu einer Organisation, die nach eigenen Angaben Mädchen und Frauen stärken will", so Dodd, eine der ersten Frauen im Entscheidungsgremium der FIFA, in einem Beitrag bei Linkedin. "Ich habe gefragt, ob die FIFA-Botschafterin Botschaften zu Körperbild, Wohlbefinden und gesunder Ernährung übermitteln wird." Sie bemängelte auch, dass es eine wachsende Gruppe aufstrebender Fußballerinnen gebe, "die das Spiel lieben, weil es uns zeigt, wie Selbstbestimmung und Gleichberechtigung aussehen können", die nun ausgewählte Botschafterin dem aber anscheinend entgegenstehe.
