
Sudan-Krieg: Tausende tot, Millionen hungern
n-tv
Im Sudan sind seit Kriegsausbruch mehr Zivilisten gestorben als in der Ukraine, es herrscht die totale Anarchie. Doch die Weltgemeinschaft schließt ihre Augen vor der grausamen Lage.
Es ist nun fast ein Jahr her, seit der Bürgerkrieg im Sudan gewaltsam eskaliert ist. Doch mittlerweile gibt es dort bereits mehr zivile Tote als in der Ukraine in zwei Jahren Krieg. Schätzungsweise 12.000 Menschen starben im Sudan-Krieg in nicht einmal zehn Monaten. Der UN-Chef für humanitäre Hilfe und Nothilfe, Martin Griffiths, bezeichnete den Sudan vor kurzem als "einer der schlimmsten humanitären Albträume in der jüngeren Geschichte".
Was am 15. April 2023 mit einem Feuergefecht zwischen Regierungstruppen und Rebellen in der Hauptstadt Khartoum begann, breitete sich schnell auf das ganze Land aus, das fünfmal so groß ist wie Deutschland ist. Seitdem kämpfen die Armee (SAF) unter Oberbefehlshaber Abdel Fattah Al-Burhan und die abtrünnige Schnelle Unterstützungstruppe (RSF) mit ihrem Anführer General Mohamed Hamdan Dagalom, Spitzname "Hametti", um die Vorherrschaft. Auch im westlichen Darfur oder im südlichen Kordofan, wo es bereits in der Vergangenheit ethnische Konflikte gegeben hat, brach die Gewalt wieder aus.
An Initiativen, die Kriegsparteien an den Verhandlungstisch zu bekommen, mangelt es nicht. Rebellenführer Hametti jettet regelmäßig in der Region umher, um benachbarte Staats- und Regierungschefs zu treffen. Bislang aber alles vergeblich: Zunächst scheiterten im Oktober Verhandlungsversuche unter der Leitung der USA und Saudi-Arabien in der Wüstenstadt Dschiddah. Ein weiterer Vermittlungsversuch von Ugandas Präsident Yoweri Museveni scheiterte ebenfalls.
