
Suche nach Resten der Bornplatzsynagoge beendet
n-tv
Archäologen haben im Boden nach Überresten der von den Nazis angezündeten Bornplatzsynagoge gesucht. Die Ergebnisse sollen in den Architekturwettbewerb zum Wiederaufbau der Synagoge fließen. Die Funde haben den Landesarchäologen überrascht.
Hamburg (dpa/lno) - Die Grabungsarbeiten des Archäologischen Museums Hamburg nach Überresten der Bornplatzsynagoge haben überraschende Funde zu Tage gebracht. "Die Grabung auf dem Joseph-Carlebach-Platz ist beendet und war ein voller Erfolg", sagte Hamburgs Landesarchäologe und Direktor des Archäologischen Museums, Rainer-Maria Weiss, der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben sehr viel gefunden."
Nun sei nach Jahrzehnten, in denen es die unterschiedlichsten Gerüchte gegeben habe, endlich klar: "Es dürfte wie mit der Rasierklinge abgeschnitten das gesamte Untergeschoss mit dem Fundament der Synagoge noch vollständig und ziemlich gut erhalten im Boden stecken", sagte Weiss. Auch über die Farben der Synagoge und die Optik der riesigen Fenster des Gotteshauses herrschte lange Unklarheit, da es nur Schwarz-Weiß-Fotos oder nachkolorierte Bilder gab. "Das Äußere war ein roter Klinkerbau mit einer ganz feinen farblichen Gliederung."
Vier Suchschnitte - jeweils 15 Quadratmeter groß - wurden seit Anfang September angelegt. "In allen vier Probeschnitten haben wir bestens erhaltene Bausubstanz der Synagoge angetroffen", sagte Weiss. "Wir haben beispielsweise einen sehr gut erhaltenen Vorratskeller und eine Küche mit vollständigen, wunderschönen, gemusterten Fliesen entdeckt."
