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Subventionspoker um Chips nimmt Fahrt auf

Subventionspoker um Chips nimmt Fahrt auf

DW
Friday, November 25, 2022 05:06:23 PM UTC

Seit die USA mit gigantischen Förderprogrammen Hightech-Unternehmen in ihr Land locken, fordert Europas Chipbranche mehr Förderung aus Brüssel. Doch ist das überhaupt notwendig?

Zur Zeit vergeht kaum eine Woche, ohne dassMeldungen über geplante Halbleiterfabrikenin den USA oder Europa die Runde machen. Der deutsche Infineon-Konzern will in Dresden bauen, die US-Chipschmiede Intel in Magdeburg. Und es hält sich hartnäckig das Gerücht, der Chip-Gigant TSMC aus Taiwan würde den Bau eines Werks in Deutschland erwägen. Die US-Regierung unter Joe Biden hat erfolgreich TSMC und Samsung aus Korea in die USA gelockt, wo die Asiaten milliardenschwere Chip-Werke aus dem Boden stampfen. 

Dort locken Subventionen für die Ansiedlung ausländischer Industrie. Allein das Förderpaket des Inflation Reduction Act (IRA) ist 370 Milliarden US-Dollar schwer. Dazu kommt der Chips and Science Act mit einem Fördervolumen von insgesamt 280 Milliarden Dollar, um die USA im Bereich der Halbleiter zu stärken, Forschung und Entwicklung zu fördern und regionale Hightech-Zentren zu schaffen. Außerdem sollen aus dem Fördertopf mehr Fachkräfte für den sogenannten STEM-Bereich (Science, technology, engineering, and mathematics) fit gemacht werden. In Deutschland entspricht das den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik).

Doch können auf Dauer Hightech-Unternehmen aus Deutschland und der EU dem Lockruf der US-Subventionen, die unter Präsident Joe Biden beschlossen wurden, widerstehen? Reicht der EU Chips Act, der mit rund 43 Milliarden Euro denselben Zweck erfüllen soll? Mit den Milliarden soll bis 2030 der Anteil Europas an der globalen Chipproduktion auf 20 Prozent verdoppelt werden.

Europäische Industrievertreter scharren schon mit den Füßen, ihnen dauert es zu lange, um die Aufholjagd einzuläuten. "Europa ist Ankündigungsweltmeister und Umsetzungszwerg", beklagte Andreas Gerstenmayer, Chef des österreichischen Technologiekonzerns AT&S, Ende November gegenüber dem Handelsblatt. "Die Summe ist viel zu gering, um im weltweiten Maßstab etwas zu bewirken."

Schon geht in Europa die Angst vor einer Abwanderung wichtiger Unternehmen in die USA um. Eine Angst, die von Marcus Gloger, nicht geteilt wird. Der Branchenexperte ist Partner bei Strategy&, der Strategieberatung von PwC.

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