Sturm auf US-Kapitol – Die ominöse Rolle der Ivanka Trump
Frankfurter Rundschau
Als Ex-Chefberaterin ihres Vaters soll Ivanka Trump bald vor dem Untersuchungsausschuss zum Kapitolsturm aussagen. Für Donald Trump könnte das verheerende Folgen haben.
Washington D.C. – Noch am Morgen des 6. Januar 2021 soll der ehemalige US-Präsident Donald Trump seinem Vize Mike Pence am Telefon befohlen haben, die Stimmen des Electoral Colleges zu ignorieren, um Joe Biden nicht zum neuen Präsidenten der USA zu machen. Ein Zug, den Pence abgelehnt haben soll und zu dem dieser ohnehin keine Befugnis gehabt hätte. Dies geht aus einer vor dem Untersuchungsausschuss getätigten Zeugenaussage hervor.
Als das Telefonat im Oval Office stattfand, soll auch Ivanka Trump und Pence Sicherheitsberater Keith Kellogg zugegen gewesen sein. Nach einer Schimpftirade seitens Trumps und Erklärungsversuchen von Pence, habe Ivanka Trump sich zu Kellog gewendet und Pence als „einen guten Mann“ bezeichnet. Nun möchte der Untersuchungsausschuss erfahren, was Trumps Tochter tatsächlich über die Umsturzversuche ihres Vaters wusste.
Während Trumps Zeit im Weißen Haus sah man Ivanka häufig an der Seite ihres Vaters. Unter Expert:innen galt sie als eine der wenigen Personen, die Donald Trump stets beruhigen und ihn dazu bewegen konnte, einige Pläne zu überdenken. Als Chefberaterin des damaligen US-Präsidenten war sie sogar auf Auslandsreisen dabei, unter anderem in Deutschland. Seit dem Amtsantritt von Joe Biden ist es allerdings ruhig um Ivanka Trump geworden.
Die Beziehung zu ihrem Vater könnte dem Untersuchungsausschuss zum Sturm auf das Kapitol jetzt aber behilflich dabei sein, unbeantwortete Fragen endlich aufzuklären. Bislang ist noch immer unklar, was genau Trump tat, während seine Anhänger:innen das Kapitol stürmten und dessen Wahlniederlage nicht wahrhaben wollten. Seitens des Untersuchungsausschusses hieß es, dass man auf ein baldiges Gespräch mit Ivanka hoffe.
„Ivanka Trump hat Details dazu, was im Vorfeld des 6. Januars passierte und bezüglich des Geisteszustands des früheren Präsidenten, während sich die Ereignisse zutrugen“, sagte Stephanie Murphy, die als Demokratin für den Staat Florida im Repräsentantenhaus sitzt, gegenüber der Associated Press.