
Studie zeigt, wie Virusinfektionen das Gehirn schädigen
n-tv
Kanadische Forschende finden heraus, auf welche Weise die Immunantwort bei Virusinfektionen wie Covid-19 zu neurologischen Schäden führt. Die Entdeckung öffnet die Tür für neue Behandlungsmethoden, möglicherweise auch bei Long Covid.
Nicht nur Covid-19, auch andere Viruserkrankungen schädigen Nerven und Gehirn. Die Erkrankungen können wie bei Long Covid zu schweren Langzeitproblemen oder im Extremfall auch zum Tod führen. Bisher war die vorherrschende Erklärung für die Neuropathologie eine hohe Viruslast.
Kanadische Forschende haben jetzt aber in einer begutachteten Studie festgestellt, dass wahrscheinlich nicht die akute Infektion, sondern die Antwort des Immunsystems die Schäden hervorruft.
Hinweise, dass die neurologischen Schäden nicht direkt durch die Erreger verursacht werden, gibt es genug. Etwa zeigten einige Viren wie bei Ebola-, Dengue- und Maserninfektionen kaum oder gar keine Infektion des Zentralnervensystems (ZNS), schreibt das Team der kanadischen McMaster University. Die Viruslast könne hier das Ausmaß der neurologischen Schädigung nicht erklären. Als weiteres Beispiel nennen sie das Epstein-Barr-Virus (EBV), das kürzlich als ursächlicher Erreger für die Entstehung von Multipler Sklerose (MS) identifiziert wurde. Allerdings weise nur ein kleiner Teil der Patienten eine EBV-Infektion im ZNS auf.
