
Studie: Neue Allianzen von Antisemiten auch in Hessen
n-tv
Verfassungsschützer sind alarmiert. Bei propalästinensischen Kundgebungen verbünden sich einer Studie zufolge unterschiedliche Extremistengruppen gegen Israel. Welche weiteren Erkenntnisse gibt es?
Wiesbaden (dpa/lhe) - Bei den propalästinensischen Demos in Hessen nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 mit mehr als 1.200 Toten in Israel haben sich laut einer Studie des Verfassungsschutzes neue Allianzen von Antisemiten gebildet. "In Hessen mischten sich vor allem Anhänger säkularer extremistischer Palästinenserorganisationen, deutsche und türkische Linksextremisten sowie Islamisten in das propalästinensische Protestgeschehen ein", teilte das Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) in Wiesbaden der Deutschen Presse-Agentur mit.
Dabei bezog es sich auf die propalästinensischen Kundgebungen zwischen dem 7. Oktober 2023 und dem 26. Januar 2024 in Hessen. Gut ein Drittel dieser anfangs mehr als 20 Demos pro Monat seien extremistisch beeinflusst worden. Erste Ergebnisse seines Forschungsprojektes zum "Antisemitismus als Querschnittsphänomen im hessischen Protestgeschehen nach dem 7. Oktober 2023" will das LfV an diesem Mittwoch (13.11.) bei seinem "Herbstgespräch" in Wiesbaden vorstellen.
Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) teilte der dpa mit: "Das Thema könnte aktueller nicht sein: Am vergangenen Donnerstag spielten sich furchtbare Szenen in Amsterdam ab. Jüdische Fußballfans wurden im wahrsten Sinne des Wortes durch die Stadt gejagt." Dass es solche Bilder wieder in Europa geben würde, "hätte ich mir nie vorstellen können. Sie erinnern an die dunkelste Zeit der deutschen Geschichte", betonte Poseck.
