
Studie: Geplante Überstundenregelung nutzt vor allem Männern
n-tv
Die Bundesregierung plant, Überstunden von der Steuer zu befreien. Die mögliche Neuregelung ist zwar umstritten, würde aber eine Vielzahl an Arbeitnehmern betreffen. Profitieren würden am ehesten Männer, ergibt eine Untersuchung. Das könnte auch gesellschaftliche Folgen haben.
Die von der Bundesregierung geplante Steuerbefreiung für Überstundenzuschläge würde nach einer Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) vor allem Männern zugutekommen. Einer der Gründe dafür ist, dass die Neuregelung nur für Vollzeitbeschäftigte gelten kann. Frauen sind aber viel häufiger in Teilzeit tätig als Männer. "Die Steuerfreiheit wird ganz überwiegend bei Männern ankommen", sagte der IAB-Experte Enzo Weber. Er ist neben Jonas Weik, Susanne Wanger und Yvonne Lott einer von vier Autoren der Studie.
"Da in erster Linie Männer vollzeitbeschäftigt sind, Überstunden leisten können und somit im Schnitt mehr verdienen, könnte sich die Arbeitsteilung in Familien wieder mehr in Richtung einer traditionellen Rollenverteilung - Frauen in Teilzeit und Männer in Vollzeit - entwickeln", heißt es in der IAB-Studie.
