
Studie: Auf dem Land mehr Populisten und Rechtsextreme
n-tv
Das Gefühl, abgehängt zu sein, ist in Thüringen einer aktuellen Erhebung zufolge weit verbreitet. Dabei finden populistische Einstellungen auf dem Land mehr Zustimmung als in den Städten. Zudem haben Forscher besorgniserregende Befunde festgestellt.
Erfurt (dpa/th) - Populismus fällt einer Studie zufolge in den ländlichen Regionen Thüringens eher auf fruchtbaren Boden als in den Städten. Populistische Einstellungen seien "besonders stark in den sehr ländlichen Gebieten vorzufinden", sagte die Politologin Marion Reiser am Dienstag bei der Vorstellung des Thüringen Monitors in Erfurt. Demnach teilten 71 Prozent in sehr ländlichen Gebieten solche Einstellungen. In den städtischen Regionen ist laut Reiser die Zustimmung mit 46 Prozent "immer noch sehr hoch", aber deutlich geringer als auf dem Land.
Bei rechtsextremen Einstellungen fallen die Unterschiede geringer aus: Während der Studie zufolge 13 Prozent der Befragten in "sehr ländlichen" Regionen rechtsextreme Einstellungen vertreten, sind es in "moderat ländlichen" Gebieten 11, in "etwas ländlichen" Regionen 18 und in städtischen Gebieten 9 Prozent.
Die Daten zeigten laut Reiser, dass die rechtsextremen Einstellungen in Thüringen insgesamt konstant seien. "Sie verharren auf vergleichsweise niedrigem Niveau von 12 Prozent." Beim vergangenen Thüringen Monitor lag der Wert bei 11 Prozent. Vor vielen Jahren waren teils deutlich höhere Werte von bis zu 30 Prozent gemessen worden. Der Thüringen Monitor wird seit dem Jahr 2001 jedes Jahr veröffentlicht.
