
Student entwickelt digitalen Blindenstock
n-tv
Blindenstäbe sind für nicht-sehende Menschen eine große Erleichterung, erkennen aber nicht jedes Hindernis zuverlässig. Um schmerzhafte Situationen zu verhindern, entwickelt ein Student aus Saarbrücken nun ein digitale Orientierungshilfe nach dem Motto: sicher und schön.
Christa Maria Rupp weiß, wie es ist, wenn man unterwegs auf einen Blindenstock angewiesen ist. "Es gibt viele böse Dinge, die einem dann passieren können", sagt die Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenvereins für das Saarland. Denn der Stock mit seiner Rollspitze hilft zwar, Unebenheiten oder Hindernisse auf dem Boden wahrzunehmen. Doch "ab Bauchnabelhöhe wird es schwierig", so die 69-Jährige.
Erst neulich sei sie auf einem Bürgersteig unterwegs gewesen, an dem eine Hecke nicht geschnitten war. "Da hatte ich direkt die Dornen im Gesicht", erzählt sie. Und auch die Rampe, die an einem parkenden Lkw heruntergelassen war, konnte der Blindenstock ihr nicht anzeigen: "Er war unter der Ladefläche, und ich bin volle Kanne vor den Laster geknallt." Genau solche Situationen möchte der 26-jährige Lukas Hartz vermeiden helfen. Deshalb hat er an der Hochschule der Bildenden Künste Saar (HBKsaar) einen digitalen Blindenstock mit Radartechnik entwickelt. Mit Hilfe einer Linse im Griff werden Blinde dabei über eine Vibration gewarnt, wenn sich ein Gegenstand in Brust- oder auch Kopfhöhe nähern sollte. Darüber hinaus ist der Griff abnehmbar und kann - wie eine Taschenlampe - auch als mobile Orientierungshilfe drinnen und draußen genutzt werden.
