
Streubomben bleiben jahrelang gefährlich
n-tv
Russlands Krieg in der Ukraine ist ein besonders barbarischer. Der Kreml setzt bei seinem Feldzug auch Streumunition ein. Eine hinterhältige Kriegsstrategie, die besonders viele Zivilisten schwer verwunden oder töten kann - auch in vielen Jahren noch.
Streubomben sind eigentlich weltweit verboten, in der Ukraine werden sie aber vor allem von Russland trotzdem eingesetzt. Und zwar schon seit Kriegsbeginn Ende Februar. Unter anderem in der Region rund um Kiew hat das russische Militär diese Munition benutzt. Dort haben die russischen Soldaten besonders heftig gewütet, ihnen werden schwerste Kriegsverbrechen vorgeworfen.
Das Investigativteam "Bellingcat" hat Beweise dazu gesammelt. Die Journalisten fanden etwa in Butscha, Hostomel und Borodianka Spuren von Streumunition in den Trümmern von zerstörten Häusern, Straßen und Autos. Auch bei der Untersuchung von Leichen fanden sie Hinweise darauf. In Charkiw, im Osten der Ukraine, soll demnach ebenfalls Streumunition zum Einsatz gekommen sein.
"Das haben mehrere Menschenrechtsorganisationen, mit denen wir eng zusammenarbeiten, bestätigt. Zum Beispiel Amnesty International und Human Rights Watch", berichtet Eva Fischer im ntv-Podcast "Wieder was gelernt". Die Minenexpertin leitet die politische Abteilung bei der Münchner Hilfsorganisation Handicap International. Demnach habe Russland im laufenden Krieg in mindestens zwei Dutzend Fällen Streumunition eingesetzt. Die "New York Times" berichtet zudem, dass auch das ukrainische Militär Anfang März eine Streumunitionsrakete abgefeuert hat - beim Versuch, das ostukrainische Dorf Husarivka zurückzuerobern.
