
Streit eskaliert: Viele Busse im Vogtland bleiben im Depot
n-tv
Auerbach (dpa/sn) - Im Vogtlandkreis ist am Freitagmorgen fast der gesamte Busverkehr ausgefallen. Davon betroffen waren auch die Schulbusse. Es sei vorab über alle möglichen Kanäle informiert worden, sagte der Sprecher des Verkehrsverbundes Vogtland, Fabian Holst, der Deutschen Presse-Agentur. Es habe aber sicher trotzdem der ein oder andere vergeblich an der Haltestelle gewartet. Fahrgäste und Eltern waren aufgerufen, Fahrgemeinschaften zu bilden. Holst: "Die Elternchats sind seit gestern heiß gelaufen." Hintergrund ist ein monatelanger Streit, bei dem es den Busunternehmen unter anderem um die höheren Energiekosten geht.
Der Verkehrsverbund bemühe sich, schnellstmöglich einen Notverkehr zum Laufen zu bringen, sagte Holst. Dabei baue man auf Subunternehmer der bisherigen Anbieter. Einen genauen Zeitpunkt konnte Holst noch nicht nennen. Zugleich würden juristische Schritte gegen die außerordentliche Kündigung des Verkehrsvertrages durch die Bietergemeinschaft Bus geprüft. Die Kündigung werde nicht akzeptiert. Am Freitag war eine Krisensitzung geplant.
Hintergrund ist ein monatelanger Streit. Schon im Oktober hatten die Busunternehmen unter anderem wegen steigender Energiekosten und einem hohen Krankenstand eine Vertragsänderung gefordert und gedroht, den Verkehr einzustellen. Das war zunächst abgewendet worden. Landrat Thomas Hennig (CDU) warf den Unternehmen vor, den "vermeintlichen Dissens" auf dem Rücken von Schülern und der Bevölkerung auszutragen. Das sei "hochgradig verantwortungslos".
Nicht von den Ausfällen betroffen sind den Angaben nach Stadtbus- und Straßenbahnlinien in Plauen, verbundübergreifenden Buslinien sowie der Eisenbahnverkehr.
