
Streit über Wildvögel zündete die Rekorde-Jagd
n-tv
Mit über 150 Millionen verkauften Exemplaren in 21 Sprachen ist das "Guinness-Buch der Rekorde" mittlerweile das meistverkaufte Jahrbuch der Welt - und hält damit selbst einen Rekord. Vor 70 Jahren erschien die erste Ausgabe. Was bei einer Vogeljagd seinen Anfang nahm, ist mittlerweile ein Millionen-Unternehmen.
Alles begann mit einigen verfehlten Schüssen im November 1951: Guinness-Geschäftsführer Hugh Beaver war mit einer Jagdgesellschaft in Irland unterwegs, doch sämtliche Goldregenpfeifer-Vögel entkamen. Die frustrierten Jäger diskutierten hitzig, ob sie es wohl mit dem schnellsten Wildvogel Europas zu tun hatten. In Nachschlagewerken fand sich darauf keine Antwort. Beaver erkannte das Potenzial: Ähnliche Diskussionen mussten sich allabendlich auch in den über 80.000 Pubs in Großbritannien und Irland abspielen. Die Idee für das Buch der Rekorde war geboren.
Die Idee reifte heran und wurde schließlich 1954 vom Aufsichtsrat der Brauerei als Werbemaßnahme abgesegnet. Den Zuschlag zur Umsetzung bekamen Norris und Ross McWhirter, Inhaber einer Londoner Agentur. Nach mehr als dreizehn Arbeitswochen erblickte am 27. August 1955 die erste, 198 Seiten umfassende Ausgabe des "Guinness Book of Records" das schummrige Licht der Kneipen im Königreich. Und der Erfolg übertraf alle Erwartungen - noch vor Weihnachten 1955 eroberte das Buch die Spitze der britischen Bestsellerliste. Was als Marketing-Gag begann, entwickelte sich zu einem kulturellen Phänomen.
