Stoff für Kritik
Süddeutsche Zeitung
Das Siegel GOTS steht für vermeintlich besonders fair und umweltfreundlich produzierte Kleidung. Und trotzdem lässt sich Zwangsarbeit offenbar nicht ausschließen.
Niemand sieht einem Kleidungsstück an, unter welchen Bedingungen es produziert worden ist, ob beispielsweise beim Färben giftige Substanzen ungeklärt in Gewässer gelangten oder Kinder die Hosen, Blusen und Jeans genäht haben. Wer Textilien einkaufen will, bei deren Herstellung ökologische und soziale Mindeststandards eingehalten werden, hat deshalb theoretisch die Möglichkeit, sich an Zertifizierungen und Siegeln zu orientieren. Zu den Wegweisern mit hohem Anspruch gehört laut dem von der Bundesregierung initiierten Portal Siegelklarheit der Global Organic Textile Standard (GOTS). Er erfülle alle Mindestanforderungen im Bereich Soziales und habe besonders hohe Anforderungen in den Bereichen Glaubwürdigkeit und Umwelt. Weltweit gibt es über 12 000 GOTS-zertifizierte Betriebe.
