Stern-Report: Frühe Warnung vor den Folgen der Klimakrise
DW
Vor 15 Jahren rechnete der Ex-Weltbank-Ökonom Nicolas Stern der Welt überzeugend vor: Klimaschutz ist vielleicht teuer; kein Klimaschutz kostet aber sehr viel mehr. Heute sieht er sich bestätigt.
Lange Jahre begegnete man bei Treffen von Klima-Politikern, Wissenschaftlern und Aktivisten einem wiederkehrenden Satz: "Das steht so alles schon im Stern-Report." Der Bericht des britischen Ökonomen Nicolas Stern, 2006 zur damaligen Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Nairobi veröffentlicht, sprach aus, was viele dachten. Und war seiner Zeit doch weit voraus.
Die große Leistung des Berichts von Nicolas Stern: Er war nicht so sehr aus moralischen oder ethischen Motiven heraus geschrieben oder als Appell zur Bewahrung der Schöpfung. Sondern er listete aus wirtschaftlicher Perspektive nüchtern und sachlich Fakten und Zahlen auf - mit dem Ergebnis: Klimaschutz kostet zwar Geld; aber der wirtschaftliche Schaden für die Staaten der Welt könnte weitaus höher sein, wenn keine Maßnahmen zum Schutz des Klimas erfolgen würden. So überzeugend hatte das noch kein Ökonom formuliert, schon gar keiner, der als Wirtschaftswissenschafter in großen und etablierten Institutionen mitgewirkt hatte. Und der so gar nicht im Verdacht stand, ein verträumter Öko-Aktivist zu sein.