
Staatsforsten: Zu wenig Regen für die Wälder
n-tv
Förster wünschen sich nach einem ungewöhnlich trockenen Winter für Bayerns Bäume das, was einem Großteil der Bevölkerung eher missfällt: viel Regen.
Regensburg (dpa/lby) - Bayerns Förster hoffen nach zwei sehr trockenen Monaten auf ergiebigen Frühjahrsregen. Im Februar und März sind zum Teil 80 Prozent weniger Niederschlag gemessen worden als im langjährigen Mittel von 1961 bis 1990, wie ein Sprecher der Bayerischen Staatsforsten sagte. Um gedeihen zu können, sind Bäume auf ausreichende Feuchtigkeit angewiesen, und unter Wasserknappheit leidet auch die Abwehrkraft gegen Schädlinge: "Eine gute Wasserversorgung der Fichten ist das A und O für deren Widerstandskraft gegen die Angriffe von Borkenkäfern."
Die Insekten können bei massenhaftem Befall Fichtenwälder schwer in Mitleidenschaft ziehen und die Nadelbäume in vergleichsweise kurzer Zeit zum Absterben bringen. Nach Daten der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft ist die Wasserversorgung in Bayerns Böden zwar derzeit noch großenteils ausreichend. "Aber damit das so bleibt, brauchen wir dringend wieder Niederschläge", sagte der Sprecher. "Insofern wünschen wir Forstleute uns eine ähnliche Entwicklung wie im letzten Jahr: da gab es vor allem im Mai und Juni ergiebige Niederschläge." Die Staatsforsten sind mit 8000 Quadratkilometer Fläche der größte Forstbetrieb in Deutschland.
Alljährlich fliegt die jeweils erste Borkenkäfergeneration im Frühjahr aus. Der Beginn der Schwärmflüge sei von Temperatur und Tageslänge abhängig, sagte der Sprecher. "Die Käfer werden ab ca. 16,5° C und einer Tageslichtlänge von 14 Stunden aktiv." Im vergangenen Jahr war es bereits Anfang April so warm, dass die Käfer schwärmen konnten. Insofern sind die Förster erst einmal froh über den erwarteten Temperatursturz.
