
Sportgericht wird massiv geschwächt: "Das ist ein Hammer"
n-tv
Bei Streitigkeiten in der Sportwelt hat eigentlich der Internationale Sportgerichtshof in Lausanne das letzte Wort. Doch nun gibt es ein wichtiges Urteil des Europäischen Gerichtshofs. Der Richterspruch in Luxemburg bedeutet eine deutliche Schwächung für den CAS.
Die Stellung des Internationalen Sportgerichtshofs (CAS) ist nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) deutlich geschwächt. Vom CAS erlassene Schiedssprüche müssen künftig von nationalen Gerichten überprüft werden können. Dies entschied der EuGH in Luxemburg. Folglich müsse es möglich sein, die Vereinbarkeit der CAS-Entscheidungen mit der öffentlichen Ordnung in der Europäischen Union rechtlich zu kontrollieren. Bis dato waren Rechtssprüche des CAS final, lediglich das Schweizer Bundesgericht konnte jene Entscheidungen bislang kippen.
"Das ist ein Hammer. Es geht eigentlich noch über das hinaus, was erwartet worden ist", sagte die Sportrechtlerin Anne Jakob dem Sportinformationsdienst. "Der EuGH sagt nicht nur, dass die Entscheidungen des CAS in der Europäischen Union voll überprüfbar sein müssen. Sondern er geht noch einen Schritt weiter und sagt: Gerichte sollen einschränkende Entscheidungen sogar unbeachtet lassen."
