
Spermabots, Krebsheiler und winzige Killer
n-tv
Eine mörderische Wissenschaftlerin missbraucht im Dresdner "Tatort" eine bahnbrechende Miniatur-Technologie: Statt Krebs zu heilen, töten die Nanobots im Film. Doch was hat das Ganze mit der Realität zu tun?
Ende der 1950er, als die Computer noch sehr groß, sehr schwer und sehr langsam waren, träumte der amerikanische Wissenschaftler Richard Feynman in einem Vortrag von einer kaum vorstellbaren Zukunft: "Mit der richtigen Technologie könnten wir alle 24 Bände der Encyclopedia Britannica auf einen Stecknadelkopf schreiben", sagte Feynman damals. "Oder winzige, verschluckbare Ärzte entwickeln."
Während Feynmans erste Vision schon seit den 90ern Realität ist und spätestens mit der Erfindung von Wikipedia ehrlicherweise auch ziemlich überflüssig wurde, ist die Sache mit den kleinen Ärzten immer noch Zukunftsmusik. Die allerdings schon ziemlich laut und nah tönt, weswegen nicht nur der neue James Bond, sondern auch der aktuelle "Tatort" den Fantasien zum Thema Nanotechnologie freien Lauf lassen. So wird dem britischen Geheimdienst in "No time to die" eine Massenvernichtungswaffe auf Nanobot-Basis entwendet, und in Dresden erfüllt sich eine Wissenschaftlerin einen grauenvollen Stalker-(Alp)traum: Mithilfe von so gut wie nicht im Körper nachweisbaren Nanobots quält sie ihre Opfer mit unvorstellbaren Schmerzen und löst am Ende einen tödlichen Herzstillstand aus.
