
Spenden sammeln an der Haustür – Kirchen fehlen die Helfer
n-tv
Es klingelt an der Tür – und davor stehen Freiwillige, um für Caritas oder Diakonie Spenden zu sammeln. Diese Tradition in Bayern ist auf dem Rückzug. Die Hilfswerke suchen andere Wege.
Bamberg/Nürnberg/München (dpa/lby) - Die kirchlichen Wohlfahrtsverbände Caritas und Diakonie finden immer weniger Freiwillige für ihre Haussammlungen. Deshalb suchen sie neue Wege, um bei ihren Frühjahrs- und Herbstsammlungen Spenden zu gewinnen. "Dort, wo die traditionelle Haussammlung nicht mehr stattfinden kann, wird in der Sammlungswoche per Brief um Spenden gebeten und in den Gottesdiensten der Woche für die Caritas gesammelt", sagte Tobias Utters, Sprecher des Caritas-Landesverbandes. Laut Mitteilung des Bamberger Diözesen-Caritasverbandes können Menschen auch online spenden.
Die Sammlung an den Haustüren sei auf dem Rückzug, sagte auch der Sprecher des Diakonischen Werks Bayern, Daniel Wagner. Es werde immer schwieriger, Freiwillige für die Sammlung zu finden. Die evangelischen Gemeinden würden stattdessen vielerorts in den Gemeindebriefen Überweisungsträger für die Spenden beilegen. Sammlungen in den Straßen gebe es mancherorts noch – etwa wenn eine Konfirmandengruppe dies als Projekt mache.
Die Zahl der Freiwilligen für die Haussammlung sei seit Jahren rückläufig, sagte Utters. "Tatsächlich sind einige Diözesen deswegen schon dazu übergegangen, die traditionelle Haussammlung einzustellen, da der Aufwand, die Ehrenamtlichen zu koordinieren nicht mehr im Verhältnis stand." Dennoch – für den Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche sei es sehr wichtig, dass es weiterhin ehrenamtliche Helferinnen und Helfer fürs Spendensammeln gebe. Sie leisteten einen "unschätzbaren Dienst" als Botschafter der Caritas. Deshalb wolle man grundsätzlich an der Haussammlung festhalten.
