
SPD-Parteitag straft Klingbeil ab, Bas erringt 95 Prozent
n-tv
Nur rund zwei Drittel der SPD-Delegierten können sich zur Wiederwahl von Parteichef Lars Klingbeil durchringen. Bärbel Bas dagegen, die Co-Chefin Saskia Esken ablöst, geht mit 95 Prozent Zustimmung und viel Rückenwind vom Parteitag nach Hause.
Vier Monate nach dem historischen Debakel bei der Bundestagswahl hat die SPD ein neues Führungsduo: Neben Vizekanzler Lars Klingbeil steht nun Arbeitsministerin Bärbel Bas an der Parteispitze. Zusammen sollen sie den Sozialdemokraten in einer tiefen Krise neue Orientierung geben. Klingbeil startet jedoch mit einem schweren Dämpfer in diese Aufgabe: Er schrammte knapp am schlechtesten Ergebnis in der Geschichte der SPD-Vorsitzwahlen vorbei. Das macht deutlich: In der SPD rumort es - wegen der zuletzt rigorosen Personalpolitik, aber auch beim Thema Krieg und Frieden.
Während es in der Aussprache auf dem Berliner Parteitag vergleichsweise zurückhaltend blieb, machten die SPD-Delegierten ihrem Unmut bei der Wahl der Parteispitze kräftigt Luft. Klingbeil erhielt nur 64,9 Prozent der Stimmen - das zweitschlechteste Ergebnis eines SPD-Chefs aller Zeiten. Nur Oskar Lafontaine hatte 1995 mit 62,6 Prozent noch weniger Zustimmung bekommen - anders als Klingbeil allerdings mit einem Gegenkandidaten, Rudolf Scharping.
