
SPD: Ausbau der Ganztagsbetreuung droht zu scheitern
n-tv
Auf Ganztagsangebote an Schulen soll es bald ein Anrecht geben. Fördermillionen des Bundes liegen aber offenbar brach.
München (dpa/lby) - Der Freistaat Bayern lässt nach Darstellung der SPD Hunderte Millionen Bundes-Fördermittel für den Ganztagsausbau bislang liegen. Wie aus der Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage der Landtags-SPD hervorgeht, sind von den rund 461 Millionen Euro, die der Bund bereitstellt, bislang gerade einmal 1,3 Prozent abgerufen. Immerhin 21,3 Prozent seien verplant. Bisher gelinge es in Bayern nicht, die Fördermittel an die Schulen zu bringen, sagte SPD-Bildungspolitikerin Simone Strohmayr. Zuerst hatte der BR berichtet.
Der Ausbau der Ganztagsbetreuung drohe zu scheitern, sagte Strohmayr. "Das ist ein großer Rückschlag für die Familien, die auf das Einkommen beider Eltern angewiesen sind und für die Bildungsgerechtigkeit im Freistaat." Der Ganztagsausbau falle in die Zuständigkeit der Kommunen. Vor allem kleinere Gemeinden seien mit der komplexen Aufgaben offenbar überfordert.
Das Sozialministerium macht geltend, schon jetzt nehme jedes zweite Grundschulkind in Bayern ein Nachmittagsangebot wahr - offener Ganztag, gebundener Ganztag, Hort oder Mittagsbetreuung. Zum Ausbau der Ganztagsbetreuung seien mit Stand Ende Juli 112 Millionen Euro an Mitteln bewilligt worden - etwas mehr als die in der Antwort auf die SPD-Anfrage erwähnten 21,3 Prozent. An den Bezirksregierungen stünden Ganztagskoordinatoren zur Verfügung, die Fragen zu Angeboten für Grundschulkinder beantworten könnten.
