Spanischer Gemüseanbau birgt zunehmend Umweltrisiken
n-tv
Die Hitze steigt, die Trockenheit breitet sich aus - trotzdem geht die landwirtschaftliche Produktion in Spanien weiter. Andalusische Landwirte bauen ganzjährig in riesigen Treibhäusern Gemüse an. Doch während in ihnen das Leben blüht, verwelkt die Umgebung.
"Hier gab es früher einen Eichenwald. Heute ist das eine tote Landschaft", erzählt Wüstenforscher Gabriel del Barrio, während er nahe der andalusischen Stadt Almería auf einen zerklüfteten Hügel mit kümmerlichen Sträuchern zeigt. Wüstenbildung und der Verlust fruchtbarer Böden sind in Spanien ein massives Problem. Klimawandel, anhaltende Dürren und die Übernutzung natürlicher Ressourcen durch Landwirtschaft und Industrie lassen befürchten, dass sich der "Gemüsegarten Europas" in eine unwirtliche Landschaft verwandelt.
Del Barrio ist auf das Thema Wüstenbildung spezialisiert und arbeitet an der Forschungsstation für Trockengebiete EEZA in Almería. Er verfolgt Tag für Tag, wie sich die Landschaft im Südspanien verändert und immer trockener wird. "Spanien wird zwar keine Wüste mit Sanddünen wie in der Sahara werden, das ist allein aufgrund der Beschaffenheit der Erdoberfläche nicht möglich", erklärt er. Aber eine Desertifikation durch den Verlust der Bodenqualität sei nicht weniger besorgniserregend.
Nach Angaben des spanischen Forschungsrats CSIC hat sich diese in den vergangenen zehn Jahren um das Dreifache beschleunigt. Den Forschern zufolge ist diese Desertifikation in vielen Fällen "unumkehrbar". Verantwortlich sind - neben dem Klimawandel - menschliches Handeln und vor allem die intensive Landwirtschaft, wie das Beispiel Almería zeigt.