Spaniens Hoffnung für den Aufschwung ist weiblich
Süddeutsche Zeitung
Ministerpräsident Pedro Sánchez hat Nadia Calviño zu seiner ersten Stellvertreterin ernannt. Die Wirtschaftsministerin ist nun die mächtigste Frau im Kabinett - und beliebter als ihr Chef.
Es war nur eine winzige Geste, ein minimaler Kontrollverlust, keine zwei Sekunden, aber es beschäftigte Spanien tagelang: Als Arbeitsministerin Yolanda Díaz vor ein paar Wochen im spanischen Parlament bekräftigte, die Arbeitsmarktreform der Vorgängerregierung zurücknehmen zu wollen, fing die Fernsehkamera auch das Gesicht der neben ihr sitzenden Wirtschaftsministerin Nadia Calviño ein. Calviño wusste vermutlich nicht, dass sie im Bild war, oder sie konnte schlicht nicht länger an sich halten, jedenfalls rollte sie entnervt mit den Augen. Schließlich ist sie diejenige, die im Zweifel in Brüssel dafür geradestehen muss, wenn Spanien sich nicht an die Reformversprechen hält. Und diese Versprechen beinhalten kein Zurückdrehen der Reform, sondern im Gegenteil weitere dringend notwendige Strukturreformen, um den spanischen Arbeitsmarkt zukunfts- und wettbewerbsfähig zu machen.More Related News