
Spanien will Israels Spitzenplatz im Publikumsvoting überprüfen lassen
n-tv
Ein Musikwettbewerb wird zum Politikum: Nach dem ESC-Finale äußern mehrere Länder Zweifel am Publikumsvoting. Die Zuschauer hatten Israel auf Platz eins gewählt. Das Land hätte gar nicht teilnehmen dürfen, findet Spaniens Ministerpräsident.
In Spanien ist eine Debatte über Israels Teilnahme am Eurovision Song Contest und das gute Abschneiden des Landes beim Publikum entbrannt. Ministerpräsident Pedro Sánchez forderte den Ausschluss Israels vom Wettbewerb. Der staatliche TV-Sender RTVE kündigte derweil an, man werde eine Überprüfung des Publikumsvotings beantragen. In Spanien hatten die Zuschauer die israelische Teilnehmerin Yuval Raphael mit ihrem Song "New Day Will Rise" auf Platz zwei gewählt.
Als Begründung für seine Forderung nannte Sánchez das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen. Die Offensive habe sogar in der Nacht des ESC-Finales mit weiteren Bombardierungen angedauert, betonte er. Der sozialistische Politiker verglich Israels Vorgehen im Gazastreifen mit dem Angriffskrieg Russlands in der Ukraine und forderte: "Wir dürfen keine doppelten Standards in der Kultur zulassen." Niemand habe sich empört, als Russland wegen der Invasion der Ukraine vom ESC ausgeschlossen wurde. "Dasselbe sollte auch für Israel gelten", sagte Sánchez. Der Gaza-Krieg hatte im Oktober 2023 mit einem Terrorangriff der Hamas auf Israel begonnen.
