Spaenle: Versagen bei Entschädigung nach Olympia-Attentat
n-tv
München (dpa/lby) - Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle (CSU) hat der Bundesrepublik Staatsversagen im Umgang mit Entschädigungszahlungen nach dem Olympia-Attentat von 1972 vorgeworfen. Deutschland müsse seine historische Verantwortung annehmen und die Angehörigen der ermordeten Terror-Opfer sowie die Überlebenden angemessen entschädigen. "Alles andere ist wegschieben und beschweigen", sagte er am Montag der Deutschen Presse-Agentur in München. So wie bislang könne man die Opfer und deren Familien nicht behandeln. "Das ist ein Weg, der ist beschämend für die Bundesrepublik Deutschland."
Zuvor hatte die Sprecherin der Opferfamilien, Ankie Spitzer, ihre Teilnahme an einer Gedenkveranstaltung am Dienstagabend in München abgesagt. Spaenle kündigte daraufhin den gesamten Termin ab. Spitzer habe diesen Schritt mit der immer noch ungeklärten Frage einer angemessenen Entschädigung von Überlebenden und Angehörigen der Opfer begründet, sagte Spaenle, der zu dem Gedenken eingeladen hatte.
Am 5. September 1972 waren bei einem Terrorangriff von Palästinensern auf die Sommerspiele elf Mitglieder des israelischen Teams ermordet worden, auch ein Münchner Polizist starb. Deutschland hatte daraufhin 3,2 Millionen Mark (rund 1,64 Millionen Euro) an Israel gezahlt. 2002 bekamen die Angehörigen der Opfer drei Millionen Euro, als humanitäre Geste, wie die Bundesregierung, der Freistaat Bayern und die Stadt München damals erklärten. Zuvor hatten die Familien bereits rund eine halbe Million Euro Spenden erhalten. Eine Klage auf Schadenersatz in höhe von rund 40 Millionen Mark (rund 20,45 Millionen Euro) unter Verweis auf massive Fehler beim Polizeieinsatz war aber gescheitert.
München (dpa/lby) - Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet am Sonntagabend Schauer und Gewitter im Süden des Freistaates. Am Alpenrand könne es sogar zu örtlichen Unwettern kommen, so die Meteorologen. Heftiger Starkregen mit bis zu 40 Litern pro Quadratmeter sei dort innerhalb kurzer Zeit möglich. Dazu könne es auch zu Hagel und starken Sturmböen mit bis zu 100 Kilometer pro Stunde kommen.
Bottrop (dpa/lnw) - Nach einem Einbruch in eine Kita in Bottrop, die für die Europawahl als Wahllokal dient, musste der Wahlraum am Sonntag kurzfristig ins Foyer verlegt werden. In Absprache mit der Kriminalpolizei habe alles in einem Vorraum der Kita aufgebaut werden können, teilte die Stadt am Sonntagmittag mit.
Kamenz (dpa/sn) - In Sachsen zeichnet sich bei der Europawahl eine ähnliche Wahlbeteiligung wie vor fünf Jahren ab. In den ersten vier Stunden nach Öffnung der Wahllokale hatten am Sonntag 20,9 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, wie das Statistische Landesamt in Kamenz mitteilte. Außerdem wird damit gerechnet, dass 19,7 Prozent der Wahlberechtigten per Briefwahl abgestimmt haben.
Wilhelmsdorf (dpa/lsw) - Ein unbekannter Täter hat in der Nacht zum Sonntag den Briefkasten vor dem Wilhelmsdorfer Rathaus (Landkreis Ravensburg) aufgebrochen. Etwa 100 Briefwahlunterlagen für die EU- und Kommunalwahlen seien nach der Tat auf der Straße im Regen liegengeblieben, teilte die Polizei am Sonntag mit. Sie seien aber vermutlich weiterhin brauchbar, sagte ein Polizeisprecher auf Nachfrage. Ob der Täter auch Briefe mitnahm und viele Briefe insgesamt in dem Postkasten waren, war zunächst nicht bekannt.