Spätzünder Wataru Endo sichert Stuttgart den Klassenerhalt
DW
Der Kapitän des VfB Stuttgart ist der Held des 34. und damit letzten Spieltags der Bundesliga. Dabei hat er zuvor die Fans mehrmals zur Weißglut getrieben: Denn ein Torjäger ist Wataru Endo sicherlich nicht.
Nach den vielen Umarmungen mit den Spieler und dem Platzsturm der Fans schien er das gerade Geschehene immer noch nicht fassen zu können, als ein Fans von hinten versuchte, seine Kapitänsbinde an sich zu nehmen. Wataru Endo zog sie schließlich selber aus und übergab sie dem überglücklichen VfB-Stuttgart-Anhänger. Der japanische Nationalspieler hatte gerade erst in der dramatischen Schlussphase in letzter Spielminute das entscheidende Tor zum 2:1-Sieg (1:1) gegen den FC Kölnerzielt.
"Ich dachte nur, bitte, jemand muss den jetzt reinmachen – und dann war ich derjenige", erklärte der VfB Stuttgart-Kapitän gegenüber Sky die entscheidende Szene. Den Eckball von links hatte Landsmann Hioki Ito verlängert, den Endo dann aus kurzer Entfernung ins Tor köpfte (90.) - eine japanische Co-Produktion. Nur wenige Minuten zuvor hatte der Stadionsprecher die 2:1-Führung der Dortmunder gegen Stuttgarts Mit-Abstiegskonkurrent Hertha BSC durchgegeben, damit war der Klassenerhalt für den Traditionsverein Stuttgart gesichert.
Zu diesem Zeitpunkt hätten die meisten Fans wohl gerne das Trikot von Endo in den Müll geschmissen. Denn der defensive Mittelfeldspieler hatte zuvor gleich zwei hochkarätige Torchancen am langen Pfosten stehend ausgelassen. Endos klägliche Versuche schienen symbolhaft für die ganze Saison, in der sich Stuttgart durch die schlechte Chancenverwertung um viele Punkte gebracht hatte und zu der Situation geführt hatte, dass Stuttgart auf Platz 16 und mit drei Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz in den letzten Spieltag gehen müsste.
Doch aller guten Dinge sind oftmals drei. Wieder am langen Pfosten stehend, als die Spannung im Stadion kaum mehr zu ertragen war, brachte Endo den Ball endlich im Netz unter.
"Das tut gut. Ich habe nach diesem Geschrei und dem Jubel einen Schädel", meinte Pellegrino Matarazzo freudenstrahlend. „Das war Ekstase, ein toller Moment, überragend", so der Trainer weiter. "Das freut mich so für die Jungs. So einen Moment wie heute vergisst man nie."