
So verzerren Weltkarten die wahre Größe vieler Regionen
n-tv
Obwohl Grönland ein Vielfaches kleiner ist als Afrika, sieht die Insel auf den meisten gängigen Weltkarten etwa genauso groß aus. Auch andere Regionen der Erde werden viel zu klein oder zu groß dargestellt. Warum ist das so?
Wer klassische Weltkarten betrachtet, dem fällt mitunter die enorme Größe von Grönland auf. In manchen Entwürfen erscheint die Insel etwa so groß wie der gesamte Kontinent Afrika. Betrachtet man hingegen einen Globus, fällt auf: Afrika ist um ein Vielfaches größer. Und tatsächlich ist laut dem Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) die Fläche des Kontinents fast 14-mal so groß wie die von Grönland. Wie kann das sein?
Die bis heute häufig verwendete Weltkarte beruht auf der sogenannten Mercator-Projektion. Diese wurde laut BKG im Jahr 1569 von dem Kartographen Gerardus Mercator für die Seefahrt entwickelt. Damals wusste man, dass sie die Größe der Länder nicht flächentreu darstellt, sondern verzerrt. Aber dafür war sie winkeltreu und erwies sich für die Schifffahrt von enormem Nutzen.
Denn genau diese winkeltreuen geraden Linien halfen dabei, "dass man danach recht einfach navigieren, also den Kurs eines Schiffes bestimmen konnte", erklärt Manfred Weisensee, Präsident der Jade Hochschule und langjähriger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kartographie (DGfK). Weisensee zufolge gehört die Mercator-Projektion zu den "Meilensteinen der Wissenschaft".
