So schlecht stehen die Chancen für Novak Djokovic
n-tv
Novak Djokovics Anwälte legen Einspruch gegen den Visumsentzug des Tennisprofis ein. In einer ersten Anhörung gibt es ein Entgegenkommen des Gerichts, australische Rechtsexpertinnen sehen die Chancen auf eine Teilnahme des Serben an den Australian Open jedoch höchst kritisch.
Novak Djokovic bleibt vorerst ein freier Mann. In einer kurzfristig angesetzten Anhörung um Freitagabend australischer Zeit machte Bundesrichter Anthony Kelly den Vorschlag, die Abschiebung des ungeimpften Tennis-Weltranglistenersten zunächst bis Samstag, 16 Uhr (Ortszeit) zu vertagen. Dies gebe allen Parteien die Möglichkeit für weitere Verhandlungen sowie die Option einer persönlichen Anhörung Djokovics. Dessen Anwalt Nicholas Wood erklärte daraufhin, einen solchen Antrag umgehend stellen zu wollen und bestätigte, dass der 34-jährige Serbe nicht in Abschiebehaft genommen werde. Ein Anwalt der australischen Regierung habe angewiesen, "meinen Klienten heute nicht zu verhaften".
Damit scheint die Anweisung zur umgehenden Ausreise vorerst außer Kraft gesetzt. Der neunfache Australian-Open-Sieger entgeht durch die Ansetzung eines neuen Verhandlungstermins offenbar auch der Unterbringung im Abschiebehotel in Melbourne. Dort musste sich Djokovic zwischen der verweigerten Einreise und der Entscheidung zu seinen Gunsten aufgrund eines dabei von australischer Seite begangenen Verfahrensfehlers aufhalten.
Djokovics Anwalt Wood drängte in der Anhörung nach dem Visumsentzug auf ein beschleunigtes Verfahren. Sein Mandant müsse Anfang kommender Woche zu seinem Erstrundenmatch beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres antreten, daher "sind wir sehr besorgt über den zeitlichen Ablauf." Wood beschwerte sich außerdem darüber, dass Einwanderungsminister Alex Hawke rund vier Tage für seine Entscheidungsfindung nach dem erfolgreichen Einspruch gegen den ersten Visumsentzug gebraucht habe. Er hält die erneute Annullierung der Aufenhaltsberechtigung für "einen klaren juristischen Fehler".