
So brutal ist Shanghais Corona-Diktatur
n-tv
Shanghai sperrt seine 26 Millionen Einwohner wochenlang zu Hause ein. Raus darf nur, wer eine Sondergenehmigung hat oder zum Corona-Test kommandiert wird. Überwacht wird der Lockdown auch mit Drohnen und Roboterhunden. Seit dieser Woche gibt es ganz leichte Lockerungen.
Standhaft hält China an seiner Null-Covid-Strategie fest. Selbst bei der hochinfektiösen Omikron-Variante reichen der Regierung in Peking einzelne Fälle für Massentests in ganzen Stadtgebieten aus, um das Coronavirus auszumerzen.
Lange ist China mit dieser Strategie ohne größere Infektionsherde durch die Pandemie gekommen. In Shanghai scheint Pekings Corona-Politik aber an ihre Grenzen gestoßen. Die Infektionszahlen aus der Metropole mit 26 Millionen Einwohnern wirken, verglichen mit denen von Deutschland, lächerlich gering. Dennoch ist der Ausbruch für chinesische Verhältnisse eine riesige Infektionswelle. Zuletzt wurden mehr als 25.000 Neuinfektionen pro Tag erfasst.
"Shanghai hat die Omikron-Variante entweder stark unterschätzt oder seine Fähigkeiten zur Virus-Eindämmung überschätzt", analysiert Vincent Brussee im ntv-Podcast "Wieder was gelernt". Er ist Analyst des Mercator-Instituts für China-Studien und beschäftigt sich dort momentan verstärkt mit der chinesischen Corona-Politik. Und die scheint in Shanghai überfordert: "Anfang März traten erste neue Fälle auf. Anstatt dann aber schnell lokale Lockdowns zu verhängen, wurden nur vereinzelte Maßnahmen ergriffen. Shanghai wollte einen kompletten Lockdown vermeiden."
