
So bleiben Glasfrösche transparent und unsichtbar
n-tv
Eine gute Tarnung, um von Fressfeinden nicht gesehen zu werden, kann die Überlebenschancen von Tieren drastisch erhöhen. Ein tropischer Frosch nutzt eine besonders raffinierte Strategie, um im Schlaf unsichtbar zu werden. Wie genau ihm das gelingt, bleibt aber vorerst ein Rätsel.
Um ihre Durchsichtigkeit zu erhalten, verstecken Glasfrösche beim Schlafen ihre durch die Haut sichtbaren roten Blutkörperchen in der Leber. Das hilft ihnen dabei, für Fressfeinde so gut wie unsichtbar zu werden, berichten US-Forschende im Fachmagazin "Science". Wie ihnen die massive Umschichtung der Blutkörperchen gelingt, ohne dass ihre Blutgefäße verstopfen, sei bislang unklar.
Glasfrösche leben in den tropischen Regenwäldern Zentral- und Südamerikas. Ihre Oberseite ist durchscheinend grün gefärbt, die Haut an der Unterseite ist genau wie die Muskeln lichtdurchlässig. Das tarnt die nachtaktiven Tiere, wenn sie während des Tages auf grünen Blättern ruhen. Bei Wirbeltieren - zu denen Frösche gehören - sei die Herstellung von Durchsichtigkeit eine Herausforderung, weil das Kreislaufsystem voller Hämoglobin-haltiger roter Blutkörperchen sei, schreiben die Forscher. Diese Pigmente absorbieren blaues und grünes Licht - sind also sichtbar.
Um herauszufinden, wie die Tiere diese Hürde überwinden, untersuchte das Team um Sönke Johnson von der Duke University in Durham nun Glasfrösche der Art Hyalinobatrachium fleischmanni mit speziellen mikroskopischen und spektroskopischen Verfahren. Sie bestimmten damit die Durchsichtigkeit der Tiere und die Verteilung der roten Blutkörperchen im Körper - während die Frösche schliefen, aktiv oder betäubt waren.
