
Sinkende Kinderzahlen in MV - Debatte um Zukunft der Kitas
n-tv
Weniger Kinder, mehr Qualität? Forderungen nach kleineren Kita-Gruppen in MV treffen auf finanzielle Hürden. Vor allem in ländlichen Regionen wächst die Sorgen vor Kita-Schließungen.
Schwerin (dpa/mv) - Die sinkenden Geburtenzahlen in Mecklenburg-Vorpommern müssen nach Überzeugung der Grünen als Chance für eine Verbesserung der Betreuungsqualität in den Kitas genutzt werden. Statt bei schwindendem Bedarf Fachkräfte abzubauen und Kitas zu schließen, solle die Erzieher-Kind-Relation stufenweise bis 2035 verbessert werden.
"Wir fordern 1:4 in der Krippe, 1:10 in der Kita und 1:17 für den Hort", sagte die Grünen-Abgeordnete Jutta Wegner im Landtag in Schwerin. Die rot-rote Landesregierung habe es bislang bei vagen Ankündigungen gelassen. "Aber Worte machen keine einzige Gruppe kleiner", sagte die Oppositionspolitikerin. Sie erinnerte daran, dass MV im Ländervergleich beim Betreuungsschlüssel hinten liegt. Den Angaben zufolge kümmern sich landesweit etwa 13.000 Erzieherinnen und Erzieher um etwa 116.000 Kinder.
Der Antrag der Grünen fand nach lebhafter Debatte keine Mehrheit. Nach Angaben von Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) wird es bereits im Jahr 2033 im Land 40.000 Kinder im Betreuungsalter von bis zu elf Jahren weniger geben. "Darauf müssen wir uns alle einstellen", sagte sie. Da zuerst weniger Kräfte in der Krippe benötigt würden, durch den ab 2026 geltenden gesetzlichen Betreuungsanspruch aber mehr im Hort, gebe es dafür Fortbildungsangebote.
