Sieben-Tage-Inzidenz erstmals seit drei Wochen leicht gestiegen
ProSieben
Experten hatten mehrfach darauf hingewiesen, dass es im Zuge der Mai-Feiertage unter anderem wegen weniger PCR-Tests zu einer künstlich niedrigeren Inzidenz kommt. Nun könnte dieser Effekt schwinden. Wie wird sich der Wert in den nächsten Tagen entwickeln?
Erstmals seit drei Wochen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland wieder höher als am Vortag. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) von Dienstagmorgen hervor. Demnach wurden den Gesundheitsämtern zuletzt 35,2 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche gemeldet. Einen Tag zuvor wurde der Wert mit 35,1 angegeben (Vorwoche: 58,4). Zuletzt gestiegen war die Inzidenz von 9. auf den 10. Mai, seitdem war sie kontinuierlich gefallen. Was der Inzidenz-Anstieg genau bedeutet, ist nur schwer einzuschätzen. Das RKI hatte nach dem Pfingstmontag (24.5.) darauf hingewiesen, dass der Feiertag zunächst zu weniger gemeldeten Erregernachweisen - und damit einer niedrigeren Inzidenz - geführt haben dürfte. RKI-Chef Lothar Wieler schilderte am Dienstag in Berlin eine gute Entwicklung: Die Entspannung auf den Intensivstationen und der Abwärtstrend der Fallzahlen schienen aktuell stabil zu sein, sagte er. "Die erfreuliche Entwicklung der letzten Wochen setzt sich weiter fort." Die Sieben-Tage-Inzidenz sinke in allen Bundesländern. Von den mehr als 400 Landkreisen hätten nur noch vier einen Wert von mehr als 100. «Die Inzidenzen gehen auch in allen Altersgruppen zurück." Das RKI stuft das Corona-Risiko in Deutschland vor diesem Hintergrund nicht mehr als "sehr hoch" ein, sondern als "hoch". Über das offenbar gestoppte Absinken der Sieben-Tage-Inzidenz sagte Wieler, Modellierungen ließen einen leichten vorübergehenden Anstieg erwarten. Das RKI bringe dies mit Öffnungsschritten in Zusammenhang, die die Chancen des Virus erhöhten. Mit einem erneuten exponentiellen Wachstum der Fallzahlen werde bei vorsichtigen Öffnungen allerdings zunächst nicht gerechnet, so Wieler. Für solche Modelle werden bestimmte Bedingungen festgelegt, die sich aber auch verändern können. Diese Vorhersagen sind daher mit Unsicherheiten behaftet. Schon seit einigen Tagen ging die vom RKI gemeldete bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz weniger deutlich zurück als zuvor. Zu beachten ist dabei, dass die Ansteckungen nicht mehr wie Anfang vergangenen Jahres die gesamte Bevölkerung betreffen, sondern sich vor allem auf die immer kleiner werdende Gruppe noch nicht geimpfter oder von Corona genesener Menschen konzentrieren.More Related News
