"Sie haben uns abgeschlachtet, uns hingerichtet"
n-tv
Sirenen, Schüsse, Schreie: Am frühen Samstagmorgen überfallen Hamas-Kämpfer mehrere Kibbuzim nahe des Gazastreifens. Sie morden, verschleppen und brandschatzen. Der Schock über das Massaker sitzt bei den Überlebenden tief - aber auch die Wut auf die israelische Armee.
In Nahal Oz, einem Kibbuz im Süden Israels, leben rund 400 Menschen nah am Gazastreifen. So nah, dass man vom Fenster aus sehen kann, wenn die palästinensischen Nachbarn ihre Wäsche im Garten aufhängen. Das ist gleichzeitig auch der einzige Kontakt. Denn zwischen den beiden Orte stehen hochmoderne Zäune - zum Schutz der israelischen Seite. "Diese Zäune, die meterweit unter die Erde reichen und Millionen gekostet haben, haben nichts genützt", sagt Kibbuz-Bewohner Eli Dudaei nach dem verheerenden Hamas-Angriff dem britischen "Guardian".
Am frühen Samstagmorgen dringen radikalislamische Terroristen überraschend in Nahal Oz ein. Das Heulen der Sirenen in dem kleinen Örtchen wird durchbrochen von Gewehrschüssen und Explosionen. Dudaei kann sich mit seinem Partner Nadav Peretz und ihrem Hund in einen Bunker retten. Eigentlich Routine für das Paar, erzählen sie der Zeitung. In der Gegend käme es öfter zu Luftalarm, dieser würde jedoch meist nur wenige Minuten andauern. "Doch diesmal verging die Zeit und nichts geschah. Irgendwann realisierten wir, dass das Militär nicht kommt, um uns zu helfen", sagt Dudaei.
Während Dudaei und Peretz in Todesangst im Bunker ausharren, verwüsteten Dutzende Hamas-Kämpfer den Kibbuz. Sie brechen in Häuser ein oder zünden sie an. Menschen auf der Straße erschießen sie einfach. Panische Nachrichten fluten die Nahal-Oz-Whatsapp-Gruppe: "Sie sind in meinem Haus", "Bitte rettet uns" oder "Sie töten uns". Einige Nachbarn hätten sich sogar verabschiedet. "Als wir die Männer im Garten hörten, schickte auch ich Nachrichten an meine Mutter, in denen ich ihr sagte, dass ich sie liebe", sagt Peretz dem "Guardian".
Vielerorts im Süden Deutschlands sind die Wassermassen noch immer nicht abgeflossen. Meteorologen sagen derweil neue Niederschläge voraus - wenn auch weniger heftig. Die Behörden machen bereits Platz in Talsperren und Wasserspeichern. Und für ein Bundesland nennen Versicherer eine erste Schadenssumme.