
Shisha-Branche befürchtet Pleitewelle
n-tv
Das Rauchen von Wasserpfeifen lag jahrelang im Trend, in den Städten öffneten immer mehr Shisha-Bars. Schätzungsweise 1000 gibt es in NRW. Doch inzwischen sind ihre wirtschaftlichen Aussichten trist.
Berlin/Düsseldorf (dpa/lnw) - Der Shisha-Branche droht nach Einschätzung eines Branchenverbandes in diesem Jahr auch in Nordrhein-Westfalen eine Pleitewelle. "Wenn der Bund nicht umsteuert und eine unsinnige Verpackungsvorschrift kippt, wird vermutlich jede dritte oder jede vierte Shisha-Bar am Ende dieses Jahres geschlossen sein", sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes Wasserpfeifentabak, Folke Rega, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Dieser mutmaßliche Anteil gelte für den Bund, aber auch für NRW.
Er bezog sich dabei auf Gespräche mit Barbetreibern und Händlern, die von einer stark gesunkenen Nachfrage nach legalem Tabak berichteten. Einige Ladenschließungen habe es bereits gegeben. Bei den Herstellern und Händlern sei die wirtschaftliche Situation sehr angespannt, hier drohten sogar "akut" Insolvenzen.
Die Mitte 2022 eingeführte Vorschrift besagt, dass Shisha-Tabak nur noch in Einzeldosen-Verpackungen und nicht mehr in großen Gebinden verkauft werden dürfen. Dadurch hat sich der Preis nach Einschätzung des Verbandes etwa verdoppelt. Um Geld zu sparen, besorgten sich viele Konsumenten illegale Produkte. Sie inhalierten daheim und nicht mehr in einer Shisha-Bar. "Schwarzmarkt-Produkte sind gefährlich, sie unterliegen keiner staatlichen Lebensmittelkontrolle und enthalten verunreinigten Tabak und verbotene Stoffe", warnte Rega.
