Sexualität in Zeiten von Corona
DW
Corona hat unsere Sexualität verändert. Die Zahl der Menschen, die sich mit sexuell übertragbaren Erkrankungen angesteckt hat, ist zwar relativ stabil geblieben - aber weniger Menschen haben sich testen lassen.
Genaue Zahlen zum Sexualverhalten während der Pandemie gibt es nicht, aber einige Verhaltensmuster sind zu erkennen. Vor allem während des Lockdowns haben viele oft ganz auf sexuelle Kontakte verzichtet. Menschen ohne feste Beziehung hatten eingeschränkte Möglichkeiten, Freunde oder Freundinnen, beziehungsweise Sexualpartner oder -partnerinnen zu finden. Das heiße aber nicht, dass die Menschen eineinhalb Jahre keine Sexualität gelebt hätten, sagt Norbert Brockmeyer, Präsident der Deutschen STI-Gesellschaft (STI sind sexually transmitted infections, also sexuell übertragbare Infektionen). "Der Beginn der Corona-Pandemie und insbesondere der erste Lockdown haben zu einer großen Verunsicherung in der Bevölkerung geführt", sagte Brockmeyer der DW. "Wie weit ist Nähe überhaupt möglich? Wie weit kann Nähe gelebt werden? Besonders deutlich war das im April 2020 zu spüren. Damals haben die Menschen ihre sexuellen Kontakte stark eingeschränkt. Einige haben die HIV-Prophylaxe unterbrochen, haben sich nicht auf STIs testen lassen, weil sie Angst hatten, sich mit Corona zu infizieren."More Related News