
Selenskyj: Fall Mariupols wäre Ende der Friedensgespräche
n-tv
Noch halten einige Verteidiger den russischen Truppen im umzingelten Mariupol stand. Sollte die Ukraine die Hafenstadt jedoch verlieren, würden auch Friedensgespräche mit Moskau nicht mehr fortgeführt werden können, erklärt Präsident Selenskyj.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit dem endgültige Aus der Gespräche mit Moskau gedroht, sollte Russland die letzten ukrainischen Truppen in der schwer umkämpften Hafenstadt Mariupol "ausschalten". Für beide Seiten wäre das eine "Sackgasse, denn wir verhandeln weder über unsere Territorien noch über unsere Leute", sagte Selenskyj der Nachrichten-Website Ukrainska Prawda.
Mariupol wird seit den ersten Tagen nach dem russischen Einmarsch am 24. Februar belagert. Inzwischen ist die einst über 400.000 Einwohner zählende Stadt weitgehend zerstört, die humanitäre Lage ist katastrophal. Selenskyj sprach kürzlich von "zehntausenden" Toten durch die Belagerung. Am Samstag warf er Russland erneut vor, keine Fluchtkorridore zuzulassen.
Das Verteidigungsministerium in Moskau hatte Mitte der Woche erklärt, dass die russischen Truppen die volle Kontrolle über den Hafen von Mariupol erlangt hätten. Das Ministerium fügte hinzu, dass die ukrainischen Truppen eingekesselt und "der Möglichkeit zur Flucht beraubt" worden seien. Die Lage sei "sehr schwierig", sagte Selenskyj. "Um ehrlich zu sein, haben wir kein Vertrauen in die Verhandlungen über Mariupol."
