
Schweizer Industrie fürchtet massiven Jobverlust
n-tv
US-Präsident Trump setzt überraschend Strafzölle von 39 Prozent gegen die Schweiz durch. Selbst die Pharmaindustrie könnte bald ins Visier geraten. Wirtschaftsvertreter warnen vor massiven Arbeitsplatzverlusten und einem schweren Schlag für den Standort. Die Verhandlungen gehen dennoch weiter.
Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle gegen die Schweiz haben bei Regierung und Industrie Enttäuschung und Entsetzen ausgelöst. Wirtschaftsvertreter warnten vor dem Verlust von Arbeitsplätzen und einem Schaden für den Wirtschaftsstandort. "Ich bin fassungslos. Diese Zölle basieren auf keinerlei rationaler Basis und sind willkürlich", erklärte der Direktor des Tech-Industrieverbandes Swissmem, Stefan Brupbacher. "Dieser Entscheid gefährdet in der Industrie mehrere Zehntausend Stellen." Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter sagte am Nationalfeiertag in Rütli, es sei bedauerlich, dass der Zoll so viel höher sei als das, worüber verhandelt worden sei.
Trump hatte in der Nacht einen Zollsatz von 39 Prozent für das exportabhängige Land festgesetzt. Dies ist mehr als doppelt so hoch wie der Satz von 15 Prozent für die meisten Importe aus der Europäischen Union. Die USA hatten zunächst 31 Prozent in Aussicht gestellt, was in der Schweiz bereits als unverständlich bewertet worden war. Aus dem Weißen Haus verlautete zur Begründung, die Schweiz habe sich geweigert, "bedeutende Zugeständnisse" zu machen. "Die Schweiz kann als eines der reichsten und einkommensstärksten Länder der Welt nicht erwarten, dass die USA eine einseitige Handelsbeziehung hinnehmen", sagte ein Insider.
